Organisierte Cyberkriminalität in der Schweiz

Das Europäische Polizeiamt Europol hat erstmals kriminelle Netzwerke, die in der Europäischen Union und ihren Partnerstaaten aktiv sind, analysiert und identifiziert. Die Schweiz ist besonders von organisierter Cyberkriminalität betroffen. Europol hat 821 international agierende Organisationen mit mehr als 25’000 Kriminellen identifiziert.

Das Hauptgeschäft ist der Handel mit Drogen, vor allem mit Kokain. Durch Infiltrierung der legalen Geschäftswelt würden die Machenschaften versteckt und Geldwäsche betrieben, so Europol.

Neun der identifizierten Banden, oft bestehend aus einer Kerngruppe und ihren Partnern, sind auf Cyberattacken spezialisiert. Laut Europol-Bericht handelt es sich hauptsächlich um russische und ukrainische Staatsangehörige. Die Vorgehensweise: Die Kerngruppe stellt ihren Partnern die Ransomware für die Attacken zur Verfügung. Verhandlungen mit den Opfern und Zahlungen – vor allem in Kryptowährungen – erledigt die Kerngruppe. Wenn das Lösegeld geflossen ist, erhalten die Partner einen Anteil.

Im Jahr 2023 hat das Schweizerische Bundesamt für Statistik (BFS) 43’839 digitale Straftaten verzeichnet, das sind rund 10’000 mehr als im Vorjahr, Tendenz weiter steigend. In den meisten Fällen handelt es sich um Cyber-Wirtschaftskriminalität, gefolgt von Cyber-Sexualdelikten, Cyber-Rufschädigung und unlauterem Verhalten, Darknet und Anderen.

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